GESOBAU-Briefaktion in der Kritik

Die aktuelle Rundschreiben-Aktion der GESOBAU hat eine deutliche Antwort aus der Bezirkspolitik erhalten: Gestern gab es auf der BVV Pankow einen Dringlichkeitsantrag mit dem Titel „Kampagne der GESOBAU gegen den Pankower MieterProtest zurückweisen!“. Darin wird die „Herabwürdigung“ der Mieterinitiative Pankower Mieterprotest als „offene Denunziation kritischer MieterInnen“ scharf verurteilt. Das „dreiste Vorgehen“ der GESOBAU widerspreche dem Geist der mit dem Bezirksamt Pankow abgeschlossenen Rahmenvereinbarung. Ebenso sei es mit diesem Vertragswerk unvereinbar, dass die GESOBAU den Dialog mit Mieterinnen und Mietern über den Umfang der gebäudebezogenen Maßnahmen verweigert.

Im Ergebnis setzte die BVV das Thema GESOBAU-Modernisierungen erneut auf die Agenda der nächsten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses.

 

Lesen Sie den GESOBAU-Rundbrief hier:

GESOBAU-Rundbrief März/April 2014
Gesobau_2014-03-28.pdf
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Die Reaktion der BVV Pankow vom 02.04.2014 finden Sie hier:

BVV-Dringlichkeitsantrag (LINKE) zur Zurückweisung der GESOBAU-Kampagne

 

 

Erklärung des Bündnisses „Pankower MieterProtest“

 

Zahlreiche Mieterinnen und Mieter der GESOBAU in Pankow haben in den vergangenen Tagen ein Schreiben erhalten, das bei ihnen großes Befremden ausgelöst hat. Die BVV Pankow hat sich am 2. April eindeutig zu diesem Schreiben positioniert (siehe oben).

 

Der „Pankower MieterProtest“ ist über den Rückfall der GESOBAU in überwunden geglaubte Zeiten erstaunt. Nachdem alle Seiten in einem einjährigen, mühevollen Prozess mit dem Rahmenvertrag Vertrauen aufgebaut hatten, wird dieses Vertrauen jetzt von der GESOBAU einseitig und ohne Grund durch Diffamierung nachbarschaftlichen Engagements, Aufrufe zur Denunziation und Kommunikationsverweigerung im Stile einer „Basta!“-Rhetorik schwer beschädigt.

 

Wohl wissend, dass die Mehrheit der Mieterinnen und Mieter ihre Interessen über den „Pankower MieterProtest“ bündelt und artikuliert, versucht die GESOBAU nun offenbar mit Brandbriefen, die Menschen gegeneinander aufzuwiegeln. Das ist nicht zu akzeptieren.

 

Vermieter sehen es im Allgemeinen nicht gerne, wenn sich Mieterinnen und Mieter gegenseitig über ihre Rechte informieren und sich für den Erhalt gewachsener Hausgemeinschaften zusammenschließen. Dass auch die kommunale GESOBAU so agiert, ist zwar bedauerlich, aber aufgrund ihrer Verfasstheit als Aktiengesellschaft zu erklären. Wer jedoch das Gespräch verweigert, mieterschaftliches Engagement diffamiert, Nachbarn zu gegenseitigen Denunziationen aufruft, in seinen Häusern Zwietracht sät und ein Klima der Angst verbreitet, dem sind offenbar die Argumente ausgegangen, seine Positionen zu begründen.

 

Wenig erstaunlich aber vielsagend ist in diesem Zusammenhang der Zeitpunkt der aktuellen GESOBAU-Rundbriefe: Gegenwärtig häufen sich nämlich die Hinweise darauf, dass die maximalen energetischen Modernisierungspakete der GESOBAU möglicherweise nicht konform zu den Forderungen des Mietenbündnisses und des Rahmenvertrages sind. Hier sind nun insbesondere die politischen Instanzen gefragt, genauer hinzuschauen.

 

Das Bündnis „Pankower MieterProtest“ reicht der GESOBAU gleichwohl weiterhin die Hand, um sozialverträgliche, Rahmenvertrag und Mietenbündnis entsprechende Modernisierungen in Pankow zu gewährleisten. Trotz des schwerwiegenden Affronts unseres Vermieters sind wir weiterhin gesprächsbereit.